Das Kornfeld

Jake lauschte den Worten der Frau neben sich uns lächelte leicht. Er würde es wahrscheinlich komisch finden, wenn er einen Hund hätte, der eigentlich nicht ihm gehört. Gut, Lilith war ihm auch zugelaufen, aber sie war noch ein Welpe und niemand hatte sie gesucht, also ist das was anderes.
Sein Blick wanderte zu ihr und er nickte nur kurz. Vielleicht hatten ihre Eltern ja schlechte Erfahrungen mit Tieren gemacht, aber das würde Jake jetzt nicht weiter interessieren, außerdem ging es ihn auch nichts an.
"Arbeiten sie schon lange für die Polizei?", fragte er und verschränkte sie Arme hinterm Rücken, so wie er es sehr oft tat. Mit seiner Zunge fuhr er kurz über seine spitzen Eckzähne und hoffte das Amira diese nicht sah, denn er war sich nicht sicher ob sie ein Vampir war oder überhaupt von übernatürlichen Wesen wusste. Es gab zwar sehr viele Geschichten, aber die meisten Leute halten diese ja für ein Märchen oder einfach nur für Gruselgeschichten mit denen man Kinder erschrecken konnte. Wenn die nur wüssten das das alles wahr war...

Kurz musste  Amira  selbst überlegen.  Wie lange war die  Vampirin nun schon Polizistin?  " Vor gut  zwei Jahren habe ich die  Ausbildung abgeschlossen " antwortete sie  und  fuhr sich durch die blonden Haare. " Und was machen sie  beruflich?" fragte sie und  blickte zu den Hunden, die scheinbar nicht müde wurden. Hechelnd sprangen sie hin und her, jagten sich und bellten fröhlich. So wie die beiden sich amüsierten fiel ihr ein dass sie mal wieder etwas mit ihrer Schwester unternehmen sollte. Sie hatte sie durch die Psychatrie schon so selten gesehen und sie liebte Amethyst doch so sehr.

Jake sah die Frau an und nickte langsam. Es hörte sich wirklich sehr interessant an und wahrscheinlich hatten sie auch sehr viel zu tun, denn in einer so großen Stadt wie San Francisco gab es sicher immer viel zu tun.
"Ich arbeite in einem Biologielabor.", meinte er auf ihre Frage. Es war wirklich praktisch, denn so kam er immer an Blut. Oft war es recht frisches, was gut für ihn war. An diese Erinnerung seufzte der Vampir und blickte weg. Seine Zähne wurde wieder länger und nun waren so lang, wie sie immer waren, wenn er sehr viel Durst hatte.
Kurz schloss er die Augen und versuchte sich zu beherrschen. Er hatte keine Ahnung wie lange er sich zügeln konnte, aber lange war es sicher nicht mehr. Vielleicht sollte er sie mal auf übernatürliche Wesen ansprechen. Sein Blick glitt zu ihr und er fragte langsam: "Was halten sie eigentlich von diesen ganzen Gesichten über Vampire, Werwölfe und andere übernatürliche Wesen?" und sah dann wieder zu den Hunden. Er seufzte leise und für einen kurzen Moment glitten seine Gedanken zu Kate und Mary. Wie sehr er diese beiden doch vermisste und wie gerne er sie wieder bei sich hätte.

Amira hob die Augenbrauen überrascht, als ihr Jake von seinem Job erzählte. Für ein Biologie Labor waren ihre Noten zwar auch gut genug gewesen, nur hatte sie sich mehr Action gewünscht. Und wo gab es mehr Aktion als bei der Polizei? Als er plötzlich das Thema so wechselte wurde sie stutzig. Sie war noch nicht lange ein Vampir, und kannte sich nicht aus. Doch spürte sie, dass auch er kein Mensch war. Sie unterdrückte einen Seufzer und sah gerade aus zu den Hunden. "Sie müssen wohl war sein, wenn die Leute solch eine Angst vor ihnen haben" meinte sie knapp und sah dann wieder zu ihrem Begleiter.

Der Vampir nickte, als Amira ihre Meinung zu dem Thema. Auf eine Weise hatte sie schon recht, denn es war schon beängstigend, wenn man wusste das es solche Wesen gab. Jake sah wieder zu seiner Begleiterin und seufzte: "Hört sich jetzt wahrscheinlich komisch an, aber was bist du? Menschlich scheinst du nicht zu sein." und sah sie an. Wenn er sich das so überlegte hörte sich das wirklich sehr komisch an.
Sein Blick fiel auf die Hunde und musste lächeln. Es sah niedlich aus, wie die beiden miteinander tobten. Jake sah dann wieder zu Amira und wartete auf deren Antwort. Er lächelte leicht, auch wenn es ein wenig unsicher wirkte. Immerhin hatte er keine Ahnung, wie sie darauf reagieren würde und vor allem was sie machen würde. Was wenn er sich einfach nur irrte und sie doch ein Mensch war? Dann war Jake in ein riesiges Fettnäpfchen getreten.

Amira atmete etwas erleichtert aus, da Jake gemerkt haben musste, dass sie kein Mensch war. "Nein, ich bin kein Mensch" meinte sie und sah von den Hunden ab zu Jake. "Ich bin ein Vampir, seit etwa einem Jahr" klärte sie ihn auf. "Ich bin noch nicht wirklich gut darin zu erkennen, mit welchem Wesen ich es zu tun habe. Aber du bist doch auch kein Mensch" sagte sie zu ihm und blieb stehen, als die Hunde das selbe Taten und einer Maus hinterher gruben, die in ihr Loch im Erdboden verschwunden war.

Der Vampir lauschte ihren Worten und strich über seinen Arm. Er lächelte und nickte langsam. Amira war also auch ein Vampir. Er blickte sie an und dann fiel sein Blick auf die beiden Hunde. Leise seufzte er und blickte dann nach oben zu seinem Adler. Auf seinen Lippen lag ein sanftes lächeln und Jake sah dann wieder zu der Frau neben sich: "Ich bin ebenfalls ein Vampir, jedoch schon ein wenig länger. Ich wandle seit 300 Jahren auf dieser Erde." und lächelte leicht.
Er wollt eigentlich nicht an die Vergangenheit denken, aber aus irgendeinem Grund konnte er nicht anders. Er musste an seinen Tod denken und schloss für einen Moment die Augen. Noch immer wusste er nicht so recht, was er damals auf der Bahngleise gemacht hatte. Der Vampir atmete tief durch und öffnete dann wieder seine Augen.
Jake blickte wieder zu Amira und lächelte sie leicht an: "Ich tippe darauf es war nicht freiwillig?" und pfiff damit Lilith zu sich kam. Er blickte zu ihr und gab ihr ein Leckerlie. Sein Blick wanderte wieder zu Amira.

Amira musterte den jungen Mann und sah dann wieder zu den Hunden. Mit seiner Frage wirbelte er einen Abend auf an welchen sich Amira nicht gerne zurückerinnerte. Sie hatte nie die Wahl gehabt, ud wenn sie diese gehabt hätte, hätte sie nie eingewilligt. Es mag ja schön sein dass sie nun so schnell war, so gut hören konnte und nun um einiges intensiver fühlte. Aber war es das Wert nun eigentlich Tod zu sein? Sie wusste nach gut einem Jahr ihres Daseins gar nicht was dieses Wesen für Folgen für sie hatte. "Nein, es war nicht freiwillig.." stimmte sie der Vermutung von Jake zu und setzte sich in die Hocke um den lieben Polizeihund hinter den Ohren zu kraulen. "Es war Abends auf dem Weg nach Hause, da wurde ich überfallen und wachte am Morgen als Vampir auf.." fasste sie ihm kurz das Grauen ihres Lebens zusammen und sah zu ihm auf. Percy schien dass sich etwas in seinem Frauchen änderte, dass sie etwas bedrückte. Er legte seinen Kopf in ihren Schoß und sah sie mit seinen warmen braunen Augen an. Mira lächelte leicht und streichelte seinen Kopf.

Er lauschte ihrer Antwort und seufzte leise. Wie gern würde er sie jetzt in den Arm nehmen, aber er war sich nicht sicher wie sie darauf reagieren würde. Er hockte sich neben sie und sah ihren Hund an. Kurz sah er zu Lilith, welche angetrottet kam und sich zu seinen Füßen hinlegte. Wie brav die kleine doch war.
"Das tut mir leid, aber ich wurde auch nicht freiwillig zu einem Vampir.", meinte er und sah dann in den Himmel. Kurz überlegte Jake und sah dann auf seine Taschenuhr. Vielleicht könnten sie zusammen einen Kaffee trinken oder sich eine Blutkonserve holen. Der Vampir wäre gerade für die zweite Option.
Er erhob sich und hielt ihr einen Hand hin: "Lass und einen Kaffee trinken gehen. Ich muss später noch mal zum Krankenhaus. Wenn du willst kannst du mitkommen." und sah sie mit einem sanften Blick an.