kleiner Rummel

Cf: Anwesen der Chaunts // Küche.

Das Taxi hielt vor dem Rummelplatz und ich bezahlte ihn bevor ich auf die andere Seite des Autos ging und Cassandra die Tür aufhielt. Ich war schon ewig nicht mehr hier gewesen das letzte Mal als Cole noch lebte und er mit der klein Lola und Cassie hier war. Wir liefen auf den kleinen und überschaubaren Rummelplatz und ich blickte zu der wunderschönen Frau an meiner Seite “Wenn sie fragen haben nur raus damit, ich werde ihn jede beantworten so ehrlich wie es mir möglich ist“ versprach ich.

Cf. Das Anwesen der Chaunts- die Küche

Es war ein relativ kurzer Weg bis zum Rummel gewesen. Zumindest was es Cassie so vorgekommen. Als ihr Zac die Tür öffnete stieg sie lächelnd aus. Sie blickte auf den Rummelplatz mit welchem sie so viele Erinnerungen verband. Es schmerzte ihr im Herzen sich daran zurück zu erinnern wie sie mit Cole und der kleinen Lola hier gewesen waren. Wie er sie auf den Schultern getragen hatte und sie mit so viel Zuckerwatte gefüttert hat dass sie mit Bauchweh heim gefahren war, und Cassie ihn dann angemeckert hat. Wie gerne würde sie dies wieder sehen, wie er sich im Kreis gedreht hat und sie lauthals gelacht hat. Wie sie unbedingt aufs Riesenrad wollte und dann ganz oben Angst bekommen hatte. Sie erinnerte sich noch genau an seine Worte. "Stell dir einfach vor die Leute wären Ameisen Lola und dann kommt es dir gar nicht so hoch vor". Erst als ihr Begleiter wieder sprach kam sie wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. "Ehrlich gesagt ist mein Kopf gerade wie leer gefegt." meinte sie und schmunzelte matt. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und atmete die frische Luft ein.

Cassandra schien unausweichlich gefangen in kleinen Erinnerungen an diesen Ort, die ohne Zweifel mit Cole zusammenhingen. Ich konnte es in ihren rehbraunen Augen sehen, wie sie sehnsüchtiger wurden und sich am liebsten  für immer ihren Erinnerungen hingegeben hätten. Es dauerte bis sie auf meine Frage Antwort aber ich respektierte dies.  Nur brachte mich die Antwort leicht ins schmunzeln „ Schon okay das war ja alles auch etwas viel“ merkte ich an und musterte sie. Ich hielt ihr den Arm hin damit sie sich einhacken konnte und fragte „ Ein Fahrt mit der Achterbahn? Oder doch lieber mit etwas langsamen gemütlichen?“. Genau wie bei Chelsea wollte ich nicht das sie in der Vergangenheit verweilte sondern nach vorne blickte und sah was das leben noch für sie bereit hielt. Welche Abenteuer, Welche einzigartigen Momente ob gut oder schlecht.

Lächelnd sah Cassie zu dem Arm den Zac ihr hin hielt. Sie hackte sich ein und so liefen sie dann weiter über den Platz. Kurz über seinen Vorschlag nachgedacht antwortete sie lächelnd. " Na Achterbahn klingt doch gut" meinte sie mit einem sanften schmunzeln und blickte in Richtung der Achterbahn. Ihr war es so ziemlich egal was Sie machen sollten, sie wollte Ablenkung. Bevor die ganzen Erinnerungen und Gefühle sie übermannten. Cassie wusste nicht wieso der Halbbruder ihres Mannes gerade jetzt kam. Doch kam es ihr gerade recht und sie verstanden sich auch ziemlich gut, so empfand sie zumindest.

Cassandra hackte sich mit einem Lächeln bei mir ein worauf hin mein Lächeln noch wärmer wurde. Ich glaube wir würden uns beide sehr gut tun. Sie stimmte der Achterbahn fahrt zu und ich schmunzelte. Wir stellten uns in eine kleine Schlange aus Menschen die sich aber schnell auflöste und in der Bahn verschwand. Ich sah zu der Brünetten frisch gebackenen Vampirin und sagte beim Einsteigen „ Ich glaube Sie und Ich wir sind uns gar nicht so unähnlich „. Kaum hatte ich diesen Satz gesagt setze sich die Bahn auch schon in Bewegung.

Lange mussten sie nicht in der Schlange vor der Achterbahn stehen. Nach wenigen Minuten stiegen Cassie und Zac schon ein und als sie seine Worte vernahm lächelte sie sanft. " Eben dies war auch mein Gedanke" fügte sie seinen Worten bei als sie bereits los fuhren und der Wagen Sie steil nach oben fuhr. Aufgeregt auf das was kommen würde sah Cassie hinauf bis sie am höchsten Punkt angekommen waren und es rasant und steil hinab ging.

Ich lächelte Cassandra noch an auch als sie bereits nach vorne sah, neugierig was hinter der Steigung auf uns warten würde. Sie war einfach eine Wundervolle Frau, so schön und schlau, warmherzig. Als wir hinab rasten sah ich wieder nach vorne musste aber nicht schreien oder etwas dergleichen. Ich fühlte mich wohl wenn es um Tempo oder hohem fall ging, schließlich trug ich Flügel in mir. Wir  kamen nach einigen Loopings zum Stehen und schummrig auf den Beinen verließen wir die Bahn wieder. „ So nach dem wir so durch geschaukelt wurden wo nach ist ihnen jetzt?“.

Als sie mit der bahn hinab rasten schloss Cassie die Augen und musste unwillkürlich lachen weil sie so etwas schon lange nicht mehr gemacht hatte und es ihr unheimlich Spaß machte. Nach einigen aufregenden Loopings kamen sie wieder an und auf wackeligen Beinen stiegen sie aus. " Wie wärs mit einer leckeren Zuckerwatte und einem Spaziergang am Pieer dort hinten? " schlug sie vor und strich sich die Haare zurecht die durch die rasante Fahrt etwas zerzaust waren. Früher war Cassie oft mit der kleinen Livi und dem hyperaktiven Chris ans Pier gegangen. Olivia hatte sich immer auf das Geländer gestellt und Stücke ihrer Zuckerwatte auf die Möwen geschmissen um sie zu füttern, während Chris die Möwen über die ganze Straße gejagt hatte. Damals war unsere Mutter noch öfter mit uns weg gegangen, bis ich alt genug wurde um ohne sie zu gehen. Sie mochte diesen Ort und würde ihn Zac nur zu gerne zeigen.

Wie ein süßer Teen strich sie sich die Haare zu recht während sie was von Zuckerwatte und Pier erzählte. Mit meinem Kopf war ich eigentlich nur damit beschäftigt mir nicht anmerken zulassen wie verzaubert ich von ihr war. „Liebend gerne“ willigte ich somit sofort ein und nach dem ich ihr eine Zuckerwatte besorgt hatte waren wir, sie wieder eingehackt in meinen Arm, zum Pier gelaufen. Ich erinnerte mich an diesen Ort, hatte ihn bereits gesehen mit meinen Rabenaugen aber noch nie war ich hier gestanden. Das morsche Holz quietschte  sanft unter unseren Füssen bis wir am Ende ankamen. Die Sonne kreuzte gerade den Horizont und warf ein warmes Oranges Licht auf das Meer. Ich zog mein Sakko aus und legte es ihr sanft über die Schulter, damit sie nicht fror. „ Kein Bild der Welt kann diesen Anblick fest halten“ stellte ich lächelnd fest und sah zu Cassandra.

Entspannt liefen die beiden den Pier entlang und Cassie kam es komischerweise so vor als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Es war eine seltsame Verbundenheit zwischen den beiden, die Cassie zwar nicht verstand, sie jedoch über alle maßen akzeptierte. Am Ende des Piers angekommen blieben sie stehen und bewunderten das wundervolle Szenario, welches ihnen die Natur bat. Schmunzelnd sah Cassie zu Zac als dieser ihr, wie es sich für einen Gentleman gehörte, seinen Sakko über die Schulter legte. Sie fühlte sich zurückkatapultiert in ihre Jugend, wie sie als Teenie ein Date mit Jungs hatte und diese ihr, damals zwar eine Collegejacke, an baten. Cassandra sah zu Zac auf als dieser mit weisen Worten sprach und musterte sein Gesicht. Er ähnelte Cole nicht im Geringsten, und doch strahlte er diese gewisse Wärme und Freude aus, genau wie Cole.

Ich genoss diesen Moment sehr und war fast etwas froh das Cole tot war auch wenn es falsch von mir war so zu Empfinden. Auf jeden Fall konnte ich Cassandra nicht erzählen das mein Raben Auge sie immer zu beobachtet hatte, was für einen Eindruck würde sie dann von mir bekommen. „ Ich würde gerne auch den Rest der Familie näher kennen lernen, besonders Lola wenn es ihnen nichts ausmacht „ erklärte ich ihr mein belangen. Olivia und Chelsea kannte ich ja schon, eigentlich kannte ich sie alle aber es wäre seltsam wenn ich sie treffen würde und schon alles über sie wüsste.

Als Zac sprach holte er Cassie wieder zurück in die Realität und sie blinzelte ein paar mal bevor sie ihn wieder ansah. Ich lächelte sanft als ich seine Worte realisierte und nickte dann. " Natürlich. Sie wären auch sicher froh sie kennen zu lernen" meinte Cassie und zog die Jacke etwas enger, da es langsam windig wurde.

Wir standen sicher noch eine Ewigkeit einfach nur da, sprachen über die Natur und San Francisco  bis ein paar Musiker auf dem Freizeitpark Musik machten und man die süße Melodie bis zu uns runter an den Pier hörte. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] brachte mich zum Schmunzeln und ich hielt Cassandra die Hand hin ohne etwas zu sagen.  Meine Körperhaltung verriet genauestens, dass ich sie zu einem Tanz aufforderte aber nicht beschämt wäre wenn sie ablehnen würde. Schließlich war ich einfach nur ein Fremder wenn man es genau nahm auch wenn ich mich in ihrer Nähe nicht so fühlte.

Sanft lächelte Cassie als auch sie die Musik vernahm die bis zu ihnen hörbar war. Sie hatten wohl lange über eigentlich belanglose Sachen geredet, da kam die kurze Ruhe gut in der beide der Musik für einen kurzen Moment lauschten. Die Melodie war wundervoll und als Zac ihr die Hand ausstreckte zögerte Cassandra überhaupt nicht und ergriff sie. Auch wenn die Vampirin keine besonders gute Tänzerin war, dennoch mochte sie es sehr zu tanzen und ließ keine Möglichkeit verstreichen dies zu tun.

Wir Tanzten noch eine ganze Weile, genau genommen drei Lieder bis das dritte Lied sein Ende nahm und wir zum Stehen kam, meine rechte Hand hielt noch immer ihrer und meine Linke befand ich noch immer an ihrer Hüfte. Ich Blickte sie mit einem sanftmütigen Lächeln an, als ich mich ihrem Gesicht etwas näherte, um sie zu küssen, etwas was ich schon sehr lange wollte. Doch bevor ich irgendetwas tun konnte durch fuhr mich ein eis kaltes Gefühl und mein Blick rutschte weg von ihren wunderschönen Augen an ihrem Kopf vorbei ins nichts. Ich konnte Cole sehen wie er auf dem Wasser stand und den Kopf schüttelte und sich dann auflöste. Ich ließ Cassandra sofort los und trat zurück „ Verzeihung „ sagte ich charmant aber nervös und fuhr mir durch die Haare. Es war nicht das erste mal das ich einen Geist gesehen hatte und ich wusste es hieß nichts gutes wenn man einen sah. Ich hatte Chelsea ja bereits erklärt das es möglich war, wenn man es zu lies aber Cole ? Cole hatte ich mir nicht herbei gewünscht.

Es waren drei Lieder die wir zusammen getanzt hatten und es fühlte sich auf eine komische Weise so an, als hätten wir nie etwas anderes gemacht. Genau das hatte ich schon seit langem gebraucht. Eine Ablenkung wie diese. Als wir zum stehen kamen sah ich zu ihm auf. Er näherte sich mir und auch ich kam ihm näher bis er zurück zuckte und ich realisierte was ich gerade tun wollte. Und im wahrsten Sinne tun wollte. Ich ging einen Schritt zurück, legte zwei Finger an meine Lippen und sah zu Boden. "Nein, nein es tut mir leid" meinte ich und nahm die Schuld auf mich. Bereits als wir auf dem Weg hier her waren hatte ich diesen Gedanken gehabt. Und wenn ich daran dachte schämte ich mich etwas. Ich liebte Cole noch immer, auch wenn er nicht mehr da war.

Cassandra war genauso zurück gewichen wie ich und im Grunde konnte ich in ein Spiegelbild meiner Mimik sehen wenn ich sie anblickte. Wie ich schon zuvor entschuldigte sie sich ebenfalls und ich lächelte freundlich darauf hin „vielleicht sollte ich sie jetzt nachhause bringen“ beschloss ich und versuchte die Stimmung wieder zu lockern. Auch wenn mir das nicht leicht fiel nach dem ich einen Geist oder zumindest eine Illusion von Cole gesehen hatte. Das Letze was ich gebrauchen könnte wäre wohl einen wütenden Geist auf meiner Schulter. ich reichte ihr erneut meinen Arm zum einhacken und schlenderte dann mit ihr zurück.

tbc: Vor dem Anwesen der Chaunts

Cassie schmunzelte sachte als Zac das Thema wechselte und vorschlug sie wieder nach hause zu bringen. Lächelnd hackte sie sich wieder an seinem Arm ein und Sie schlenderten zurück. Auch wenn sie nicht darüber nachdenken wollte, kam sie nicht daran vorbei. Sie hatte ihn nicht geküssen dürfen, und auch wenn es nicht getan hatte, hatte sie es sich irgendwie gewünscht. Aber es war falsch. Erstens weil sie Cole doch noch liebte auch wenn er nicht mehr da war. Und zweitens war es sein Bruder..
Tbc. Chaunt Anwesen