Thalia's Zimmer

Cf. Das Wohnzimmer
Nachdem sie Drew im Flur gelassen hatte, hatte Lia die Tür geschlossen und ihre Tasche aufs Bett geschmissen. Gleich suchte sie das teure Diebesgut, stopfte es in eine Tasche und versteckte sie in ihrer Wäsche Schublade. Irgendwann würde sie versuchen sie zu verkaufen, oder gegen Drogen einzutauschen, was für sie bestimmt ungefährlicher wäre. Ihre Tasche, in welcher sie den Rest der Dinge verstaut hatte, welche sie eigentlich nicht besitzen sollte, legte sie in die Schublade unters Bett. Erschöpft und doch etwas nüchterner von der Droge als vor wenigen Stunden zog sich Thalia um, schmiss sich ins Bett und war gleich eingeschlafen.

cf: Fußgängerzone


Die Nacht war so langweilig gewesen das ich mir am liebsten selbst eine Silberkugel durch den Schädel geschossen hätte. Das Werwolf Mädchen ließ sich nicht lange ärgern und hatte die Fliege gemacht, danach hatte ich ein Paar Menschen dazu gezwungen sich gegenseitig umzubringen und den letzten hatte ich dann einfach aus Lust und Laune ausbluten lassen. Als die Sonne sich langsam am Horizont hochziehen wollte hatte es mich an das Fenster eines Einfamilienhauses gezogen. Ich wusste wer hinter dieser Scheibe lag, wer da zusammengerollt im Bett schlummerte. Meine feine Werwolf Nase hatte mich noch nie betrogen. Langsam legte ich meine Hand auf das kalte Glass und legte den Kopf schief. Wieso war ich hier? Ich sprang vor die Haustüre klingelte und als eine Dame, wahrscheinlich ihre Mutter die Türe öffnete war ich in Vampirgeschwindigkeit nach oben in Thalias Zimmer verschwunden. Ihre Mutter hörte ich noch auf einem Ohr Schimpfen „ immer dieser klingel streiche“. Ich Schloss ihre Tür leise und ging einige Schritte näher an das Bett heran. Vielleicht war ich hier weil ich sie töten musste, vielleicht konnte ich erst dann ihren Geruch wieder aus meiner Nase loswerden. Dieses Gefühl das ich bekam wenn ich sie ansah, Dieses verlangen ihre Wange zu streichen während sie da so lag und ihr zuzusehen wie sie schlief das alles verwirrte mich. Vorsichtig strich ich ihr mit dem Zeigefinger über die Wange und schmunzelte. Sie waren warm und weich. „ was fange ich nur mit dir an“ flüsterte ich.

Thalia war in einen tiefen Schlaf gefallen, traumlos aber kaum erholend. Seufzend drehte sie sich auf die andere Seite und kuschelte sich an ihr Kissen. Sie hörte nicht, wie es unten an der Haustür klingelte. Auch hörte sie nicht wie sich ihre Zimmertür öffnete und wieder Schloss. Sie spürte aber etwas an ihrer Wange. Langsam blinzelte die Schwarzhaarige und öffnete dann die Augen. Was oder eher wenn sie sah wunderte sie. So riss sie ihre Augen auf und saß aufrecht in Bett. " Was machst du denn hier? Stalkst du mich etwa?" fuhr sie ihn an und zog ihre Decke an. Sie war zwar nicht nackt, trotzdem war es ihr unangenehm nur in Shorts und Top vor ihm im Bett zu liegen. Wie lang war er schon da?

Mein Blick war gefangen von ihrem Gesicht, bis ich erkannte, dass ihre Augen etwas zuckten und sich ihre Atmung veränderte. Sie wachte auf und ich lehnte mich zurück während sie ein wenig Panisch wurde was mir ein grinsen ins Gesicht malte. „ Stalken hört sich so krank an“ meinte ich auf ihre Frage und wiegte den Kopf von links nach rechts. „ Ich würde eher sagen ich hab dir nachgestellt“ formulierte ich es etwas anders und ging durch ihr Zimmer. Interessiert nahm ich einige ihrer Gegenstände in die Hand und sah sie mir genauer an „wundert mich, dass du dich noch erinnerst nach dem Trip“ unterheilt ich mich derweil mit ihr als wäre das hier total normal.

Thalia verfolgte den Unbekannten mit den Augen, wie er durch den Raum lief. Sie schüttelte den Kopf und stieg dann aus dem Bett. "Das ist genau das gleiche" stellte sie fest und lief zu ihm rüber. "Du wärst überrascht was ich alles weiß" meinte sie und nahm ihm die Dinge immer wieder aus der Hand die er sich einfach frecher Weise ansah. Sie wusste noch ganz genau was passier war, sie hatte immerhin noch eine Wunde am Ohr von dem Streifschuss den sie abfangen musste. "Ich wiederhole am besten die Frage. Was willst du hier?" fragte sie ihn, diesmal ernster und blieb dicht vor ihm stehen, auch wenn sie zu ihm aufschauen musste. Normale Mädchen hätten vor Angst um ihre Mutter geschrien oder wäre weggelaufen. Aber Thalia war anders. Sie hatte vor kaum etwas Angst, was nicht unbedingt immer Vorteile bringt. Und obwohl der blonde Typ gestern vor ihren Augen einen anderen erschossen hatte und sie als Schutzschild missbraucht hatte, hatte sie keine Angst. Er hatte sie töten können und hat es nicht gemacht. Thalia wäre normalerweise längst tot wären all die Situationen so geendet wie man es erwartet. Sie nahm Drogen, legte sich mit komischen Leuten an und hatte bereits andere illegale Aktionen hinter sich. Und doch stand sie da, in ihrem eigenem Zimmer vor einem Typen der ihr offensichtlich nachstellte, so wie er es sagte.

Während Thalia mir immer wieder ihre Privat Gegenstände aus den Hände nahm fragte sie mich was ich hier wollte aber eigentlich gab es darauf keine richtige Antwort, weil ich es selbst nicht wusste. Sie stand mittlerweile so dicht an mir das es eigentlich unmöglich war das sie nur ein einfaches Mädchen war. Ich sah in ihren Augen keine Furcht und als sie wieder versuchte mir den Gegenstand aus der Hand zunehmen lies ich nicht nach. Ich hatte dieses mal mein Messer gezogen und sie hatte Reflexartig danach gegriffen wie nach all den anderen Dingen. Ich sah nicht hinab zu unseren Händen und der spitzen Klinge sondern in ihre Augen. „ wieso hast du keine Angst?“ fragte ich die Brünette ohne eine Miene zu verziehen.

Thalia realisierte erst gar nicht wieso der Unbekannte nicht nachließ, was er da in der Hand hielt dass er es nicht loslassen wollte. Erst dann verstand sie, was es war. Doch da er seinen Blick nicht von ihr abließ tat sie es auch nicht. Ihre blauen Augen starrten in die seinen. Seine Gesichtszüge veränderten sich kein kleines bisschen während er sprach. So tat sie es ihm gleich als sie mit einer Gegenfrage antwortete. "Sollte ich denn Angst haben?" fragte sie ihn, ohne den Blick abzuwenden, ohne eine Miene zu verziehen. Sie wurde einfach nicht aus ihm schlau, verstand nicht was er von ihr wollte.

Ihre Frage löste einen Schalter in meinen Kopf, meine Augen Glühten Gelb und ich knurrte. Da ich ohne hin viel stärker war als sie drückte ich sie ruckartig und ohne Probleme gegen ihre Zimmerwand. Ich befreite das Messer von ihrer Hand und drückte es an ihre Kehle, während mein anderer Arm ihr den Fluchtweg versperrte. Meine Stimme hörte sich dunkler an, fast dämonisch „ Ja solltest du“ raunte sie. Jeder hatte Angst vor mir wenn nicht vor meinem Psychowahnsinn dann vor meinem wahren Wesen. Die Messerklinge schnitt sie nicht, zumindest noch nicht. Wieso mochte ich sie nur?

Thalia hatte keine Angst vor ihm, aus welchem Grund auch immer. Doch nach dieser Wendung um 180 Grad fing ihr Herz doch schneller an zu schlagen. Seine Augen verfärbten sich in ein strahlendes Gelb, aber kein anziehendes Strahlen, es war bedrohlich. Fast so bedrohlich wie seine Stimme, der sie belehrte dass sie doch Angst haben sollte. Das Menschenmädchen mit noch unausgelöstem Werwolfgen sah ihn an, wie er sein Messer an ihre Kehle legte und schluckte schwer. "Du wirst mich nicht töten, oder?" flüsterte sie ihm entgegen, aus Angst dass ihre Stimme versagen würde. Sie wusste nicht, aber sie hatte das Gefühl dass er ihr nichts antun würde. Er hatte schon so viele Möglichkeiten gehabt.. Und doch war da eine Unsicherheit, er war auf jeden Fall dazu in der Lage.

Mein Blick war fest und kalt genau wie die Klinge an ihrem Hals.  Mit meiner freien Hand strich ich langsam mit dem Handrücken über ihre Wange.  „ zumindest nicht heute“ antwortete ich auf ihre Frage, während ich noch immer tief in ihre Augenblickte.  Langsam lies ich das Messer sinken und es verschwand wieder dort wo ich es hergenommen hatte. Genauso langsam wie ich das Messer von ihr weg nahm ging ich einen Schritt zurück und auf meinem Blick lag ein kleiner Hauch von  Unsicherheit.  Der Wahnsinn, der wie Blutkrebs in meinen Venen hing schrie danach sie einfach umzubringen, weil sie etwas in mir auslöste das ich nicht kannte, das nicht zu ertragen war wenn ich nicht in ihrer Nähe war.  Ein Gefühl das mir das Gefühl gab los brüllen zu müssen aber nicht vor Wut.

Thalia atmete schwer, löste den Blick aber nicht von ihrem Gegenüber. Auch als er ihre Wange streichelte sah sie ihn an und auch er löste den Blick nicht. Erst als er einen Schritt zurückging atmete sie aus und fuhr sich mit der freien Hand durch die schwarzen Locken und Kniff die sifen für einen kurzen Moment zu. Dann öffnete Thalia ihre Augen, die zwei strahlenden Kristalle sahen ihn direkt an während sie einen Schritt auf ihn zuging und so den Abstand zwischen ihnen wieder zu schmälern. " Wer bist du?" fragte sie, aber nicht wütend oder fordernd, sondern neugierig. So dicht vor ihm musste sie zu ihm auf sehen um sein Gesicht zu sehen. Es war ihm vielleicht gestern möglich gewesen zu verbergen was er dachte, aber jetzt war sein Gesicht wie ein offenes Buch für sie. Auch wenn sie nicht verstand wieso die, wie jetzt auch, immer wieder seine Nähe suchte.

Der Raum schien so dunkel das ihr Gesicht, als sie die Augen schloss, in der Finsternis verschwand und erst wieder sichtbar wurde als sie ihre Augen aufschlug. Wie zwei Diamanten in der Wüste, die von der Sonnen angestrahlt wurden. " Wer bist du?" hörte ich sie fragen mit einer Neugierde die sonst nur mir auf der Zunge lag. Ich hielt meine Atmung flach als sie wieder näher kam. „ Jemand vor dem deine Eltern dich immer gewarnt haben“ gab ich ihr als Antwort. Stirn runzelnd beobachte ich noch immer jedes einzelnes Fältchen, jede noch so kleine Unebenheit in ihrem Gesicht, atmete ihre angstlosen Geruch ein und lauschte ihrer etwas beschleunigten Atmung, als wäre sie in einer leichten Ekstase. Mein rechtes Auge zuckte als Thalias Mutter laut rief „ Thaliaaa“ und sah über die Schulter zu Türe.  Mein gewohntes, etwas Krankhaftes, halb Lächeln kehrte auf meine Lippen zurück und ich war weg ohne ein weiteres Wort. Ich hatte ganz normal die Türe genommen. War die Treppen runter und hatte ihre Mutter begrüßt, die mich verdutzt ansah und nach dem ich aus dem Haus war zu der Brünetten hoch stampfte.

Tbc: ? ? ?

Es war ein kurzer Moment an dem Thalia den Atem angehalten hatte. „ Jemand vor dem deine Eltern dich immer gewarnt haben“ hallte es durch ihre Kopf. Sie sah ihn schweigend an, es hatte sich eine gefühlte Ewigkeit so gezogen, bis sie durch den Schrei ihrer Mutter unterbrochen wurde. Fast zeitgleich drehten sie die Köpfe zu der Tür. Als sie wieder zu dem Einbrecher sah, war dieser verschwunden. "Halt! Komm zurück!" rief sie ihm noch nach, doch ehe sie sich versah war er aus der Tür heraus. Sie öffnete gerade wieder die Tür ihres Zimmers, da stand eine verwirrte und auch wütende Mutter vor ihrer Tür. "Wer war das?" hörte sie ihre Mutter sagen. "War er schon die ganze Zeit da drin?Was habt ihr da gemacht?" fragte sie weiter auf die Dunkelhaarige ein. "Das geht dich gar nichts an" sagte sie knapp, schnappte sich etwas zum überziehen und quetschte sich an ihrer Mutter vorbei. "Wo willst du denn hin Thalia?" rief ihre Mutter ihr hinterher. Lia antwortete aber nicht, sie lief schnell die Treppen hinunter und zur Tür hinaus, doch war niemand mehr da. Sie schüttelte den Kopf, zog sich die Kapuze über den Kopf und ging eine Runde Spazieren.
Tbc. ??